Hecheln und Stöhnen? – Meine Erfahrungen mit einem Geburtsvorbereitungskurs

Hallo meine Liebe,

ich hatte dir bereits in einem meiner letzten Artikel (*klick*) erzählt, wie meine Suche nach Hebamme verlaufen ist und auch, welche Gedanken ich mir zuvor gemacht hatte, ob ich überhaupt eine Hebamme möchte. Meine Meinung dazu war ganz klar: Ja, ich wollte unbedingt durch eine Hebamme betreut werden, wenn mein kleines Baby auf der Welt war.

Geburtsvorbereitungskurs

Ich wollte von Anfang an einen Geburtsvorbereitungskurs besuchen

Was ich jedoch auch wollte, und auch dass wusste ich von Anfang an, war ein Geburtsvorbereitungskurs. Das hatte drei für mich wichtige Gründe. Zum einen fand ich es sehr angenehm, während der Schwangerschaft einen zweiten Ansprechpartner zusätzlich zu meinem Arzt zu haben, wenn ich Fragen oder Beschwerden haben würde. Bei manchen Dingen war es vielleicht auch angenehmer und einfacher auf die Hebamme zuzugehen als direkt zum Arzt. Ich wollte meinen Frauenarzt ja auch nicht wegen jeder Kleinigkeit konsultieren.

Zum anderen war es meine erste Schwangerschaft und ich wollte bestmöglich auf alles vorbereitet sein. Schon in meiner Hibbelphase habe ich alle Informationen in mich aufgesogen wie ein Schwamm und habe mir alles durchgelesen, was für mich relevant war. Daher war ein Geburtsvorbereitungskurs für mich die logische Konsequenz, mich so gut es geht auf die Geburt und das Leben danach vorzubereiten.

Der dritte Grund war, dass ein Geburtsvorbereitungskurs für mich die ideale Plattform dargestellt hat, Frauen kennenzulernen, die zu einem ähnlichen Zeitpunkt wie ich ein Baby bekommen würden. Ich fand die Vorstellung toll, mich mit ihnen in der Schwangerschaft auszutauschen und vielleicht auch nach der Geburt ab und an etwas zusammen mit den Babys zu unternehmen.

Mein Rundumsorglos-Paket

Die Suche nach einer Hebamme hat sich bei mir überraschenderweise nicht so schwer gestaltet wie ich zunächst vermutet hatte. Überall sprach man ja vom Hebammenmangel und dass man sich am besten bereits darum kümmern sollte, bevor man überhaupt schwanger ist. Das alles kann einen ganz schon in Panik versetzen und Druck ausüben. Mir hat bei meiner Suche auch diese Webseite (*klick*) sehr geholfen, auf der man Erfahrungsberichte über Ärzte, Hebammen, etc finden kann.

Mein großes Glück war, dass meine Hebamme, bei der ich einen Platz für die Nachsorge bekommen hatte, ein absolutes Rundumsorglos-Paket anbietet. Von der Vorbereitung, über die Nachsorge bis hin zur Rückbildung und anschließendem Mama-Workout mit Baby und Baby-Massagekurs. In meinen Augen absolut perfekt, denn so konnte ich alles bei ihr abdecken und musste nicht immer jemanden Neues suchen. Zudem kannte sie mich und mein Baby dann schon und es war ein vertrautes Verhältnis vorhanden. Zumindest habe ich mir es so vorgestellt.

Nachdem meine Hebamme mir Anfang Januar 2018 einen Platz zugesagt hatte und wir Mitte Februar das erste persönliche Kennenlerngespräch hatten, war ich guter Dinge, die richtige Wahl getroffen zu haben. Sie macht einen sehr sympathischen Eindruck und ich freute mich auf die Zeit mit ihr. Allerdings schien alles noch so extrem weit weg. Der Geburtsvorbereitungskurs würde Anfang Juni starten und dann über acht Wochen einen Abend die Woche stattfinden. Also würde der Kurs drei Wochen vor meinem errechneten Termin beendet sein. Perfektes Timing!

Und dann ging es doch ganz schnell

Die Zeit verging dann aber doch schneller als gedacht. Als wir aus unserem letzten Urlaub zu zweit (*klick*) zurückkamen, war es plötzlich nur noch ein Monat bis der Kurs losging. Und auch dieser ging schnell vorbei, denn es sammelten sich einige Termine in meinem Kalender: die Untersuchungen beim Frauenarzt wurden engmaschiger, wir haben uns die ersten Kitas angesehen und unser Hochzeitstag stand an. Zudem hatten wir ein letztes verlängertes Wochenende bei meiner Familie in Hessen eingeplant, an dem wir meinen Opa und meine Tante und meinen Onkel besuchten. Der erste und einzige Besuch mit Babybauch, bevor wir von nun an immer zu dritt dorthin fahren würden.

Und dann ging der Geburtsvorbereitungskurs auch schon los. Ich war ein wenig nervös, wie immer, wenn ich zum ersten Mal etwas Neues tat. Wie würde es werden? Was würden wir tun müssen? Was würden für andere Frauen dort sein? Wie so oft machte ich mir tausend Gedanken. Ich war um einiges zu früh dort. Das lag aber auch daran, dass der Verkehr bei uns immer absolut unberechenbar war und man entweder innerhalb von 10 Minuten am Ziel war oder 45 Minuten braucht. Außerdem wollte ich in Ruhe einen Parkplatz suchen.

Der erste Kurstermin

Um kurz vor 18 Uhr klingelte ich dann an der Tür. Der Kurs fand im Privathaus meiner Hebamme statt. Die obere Etage war für die Praxis entsprechend eingerichtet. Alles macht einen freundlichen Eindruck, wie ich es auch schon im Februar wahrgenommen hatte. Ich war nicht die erste, also begrüßte ich die beiden anderen Frauen, die schon in einem Raum mit kleiner Sitzecke warteten. An der Wand hingen wahnsinnig viele Babyfotos, Dankeskarten und Bildercollage mit Dankesgrüßen von vorhergehenden Geburtsvorbereitungskursen.

Der Raum füllte sich und es kamen ein paar Gespräche in Gang. Dann bat uns unsere Hebamme in den Raum nebenan, der mit dicken Matten auf dem Boden ausgelegt war und auf jeder Matte lag ein kleines Stillkissen. Eine Wand war komplett verspiegelt. Wir sollten uns alle einen Platz suchen und es uns gemütlich machen. Insgesamt waren wir elf werdende Mamas mit Babybäuchen in unterschiedlichen Stadien. Eine schöne Gruppengröße. Auch war ich positiv gestimmt, was die Frauen anging, denn alle machten einen sehr sympathischen Eindruck und wir schienen uns ganz gut zu verstehen.

Geburtsvorbereitungskurs

Unsere Hebamme erzählte uns zunächst, wie der Kurs allgemein ablaufen würde. Dann machten wir ein Kennenlernspiel, damit wir wussten, wer uns da gegenüber bzw. neben uns saß. Es war alles sehr kurzweilig und gefühlt war der erste Termin viel zu schnell vorbei. Was jedoch direkt bemerkenswert war: nach dem Kurs gingen alle nicht direkt ihrer Wege, sondern direkt am ersten Abend standen wir bestimmt noch fast eine Stunde vor dem Haus und unterhielten uns sehr angeregt. Frauen, die ich zu diesem Zeitpunkt erst anderthalb Stunden kannte. Ich hatte direkt ein sehr gutes Gefühl und freute mich schon auf den nächsten Termin.

Die Kursinhalte waren sehr wertvoll für mich

Beim zweiten Termin zum Geburtsvorbereitungskurs fingen die Gespräche schon direkt in dem Raum mit der kleinen Sitzgruppe an. Es war eine richtig tolle Stimmung unter uns Mädels und das, obwohl wir uns erst einmal gesehen hatten. Aber es schien einfach zwischen uns allen zu passen und eine Schwangerschaft verbindet wohl auch. Ich war froh über meinen Entschluss, einen solchen Kurs zu besuchen.

Auch die Inhalte des Geburtsvorbereitungskurses waren für mich sehr wertvoll. Zum einen haben wir zu Beginn tolle Entspannungsübungen gemacht, sodass man erstmal im Kurs ankommen konnte. Zum anderen wurden wir gut auf die einzelnen Themen vorbereitet, die auf uns zukommen würden. Wir haben über die Kliniktasche gesprochen, über die einzelnen Phasen der Geburt, über die Möglichkeit der Schmerzlinderung, haben Atem- und Entspannungsmethoden geübt, haben wertvolle Tipps für die ersten Tage mit Baby bekommen und welche Dinge in einer Babyapotheke und auf Wickeltisch am Anfang vollkommen ausreichend sind.

Insgesamt habe ich mich sehr gut informiert und vorbereitet gefühlt. Meine Hebamme hat eine wunderbare Art zu erzählen und berichtet auch immer wieder von ihren eigenen Erfahrungen als dreifache Mama. Zudem hatten wir auch drei Schwangere in unserem Kurs, die bereits ihr zweites Kind erwarteten und auch diese wurden immer wieder mit ihren Erfahrungen einbezogen. Ich war jedes Mal fast ein wenig traurig, wenn die 90 Minuten vorbei waren. Es war so unglaublich informativ und angenehm in dieser Runde, ich habe alles wie ein Schwamm in mich aufgesogen. Wir konnten alle unsere Fragen stellen, die uns bewegten und keiner musste sich für irgendetwas schämen. Es herrschte wirklich eine tolle Atmosphäre zwischen uns.

Partnertermin

Es war auch ein Kurstermin mit Partner geplant. Dieser fand zusätzlich zu den wöchentlichen Abendterminen an einem Samstagvormittag statt. Ich fand es wichtig, dass mein Mann auch die nötigen Infos bekommt, die er braucht, wenn es ernst wird und losgeht. Ich glaube, ganz begeistert war er zu Anfang nicht. Er hatte wohl ein bisschen Angst, irgendetwas peinliches machen zu müssen. Aber diese Sorge hat meine Hebamme uns schon vorab genommen: unsere Männer würden keine Atem- oder Hechelübungen machen müssen! Wir sprachen nochmals die einzelnen Phasen der Geburt durch, nicht ganz so im Detail wie unter uns Mädels und was zu tun war, wenn es tatsächlich losgeht. Zudem wurden den Männern ein paar Massageübungen gezeigt, die uns Frauen zwischen oder während der Wehen helfen konnten zu entspannen. Mein Mann hat sich danach auf jeden Fall gut informiert gefühlt und das war mir wichtig.

Geburtsvorbereitungskurs mit Partner

Der Kurs schritt voran

Viel zu schnell zogen die Wochen an mir vorbei. Nach gut der Hälfte des Kurses befand ich mich bereits in Mutterschutz. Ich war die Erste, da mein Errechneter Termin auch der Frühste war. Mittlerweile war die Stimmung im Geburtsvorbereitungskurs schon so, als ob wir alle uns ewig kennen würden. Auch unsere Hebamme hat irgendwann einmal gemeint, dass die Atmosphäre bei uns wirklich besonders gut sei und dass das nicht selbstverständlich ist.

Da die Zeit vor, während und nach dem Kurs immer so begrenzt zum angeregten Quatschen war und wir uns immer so wahnsinnig viel zu erzählen hatten, haben wir einen Mädelsabend eingeplant. Es war unglaublich schon und bis auf eine waren wir alle vollzählig dabei. Ich hatte große Hoffnungen, dass wir uns nach der Geburt auch weiterhin so toll verstehen und wir uns regelmäßig mit den Babys sehen würden. Genau so wünscht man es sich doch, wenn man einen Geburtsvorbereitungskurs besucht.

Der Kurs schritt voran und die Babybäuche wurden immer größer. Wenn es am Anfang noch nicht so ganz beschwerlich war, sich auf die Matten im Kursraum zu setzen und für Übungen aufzustehen, so wurde es mit jeder Woche ein wenig anstrengender. Hinzu kam aber auch die geballte Sommerhitze, die es im Juli 2018 besonders gut mit uns gemeint hat. Ich war mehr als froh, zu diesem Zeitpunkt bereits im Mutterschutz zu sein.

Ende des Kurse

Ende Juli stand dann der letzte Termin unseres Geburtsvorbereitungskurses an. Wir brachten alle ein paar Snacks mit und es fühlte sich ein wenig wie ein Picknick auf Turnmatten an. Unsere Hebamme gab uns die letzten Infos mit auf den Weg, wir sprachen noch einige Fragen durch und dann waren die acht Wochen auch schon vorbei. Von nun an hieß es dann wohl warten. Für mich waren noch dreieinhalb Wochen geplant, für andere noch zweieinhalb Monate.

Als Abschluss dieses Abends gingen wir nochmals essen. Diesmal war es eine kleine Runde, weil einige der Mädels keine Zeit hatten, aber es war dennoch ein sehr schöner Abend. Grundsätzlich hatten wir Mädels noch einigen zusammen vor: wir wollten einen Aquafitness-Kurs besuchen, es sollten noch ein paar Mädelsabende und Frühstücksrunden stattfinden und selbstverständlich auch regelmäßige Treffen mit unseren Würmchen.

Mein Resümee

Rückblickend muss ich sagen, dass ich mit diesem Kurs wohl einen absoluten Volltreffer gelandet habe. Sowohl was die Auswahl meiner Hebamme angeht als auch die Konstellation unter uns Mädels. Die Kursinhalte waren für mich sehr informativ und wir haben viele spannende Fragen beantwortet. Meine Hebamme ist ein absolutes Goldstück und bete bereits jetzt, dass ich bei einer weiteren Schwangerschaft wieder einen Platz bei ihr bekommen werde. Denn auch bei der zweiten Schwangerschaft würde ich definitiv wieder einen Geburtsvorbereitungskurs machen wollen. Zwar ist mir bewusst, dass ich wohl nicht nochmal ein solches Glück haben werde, was die Mädels angeht, denn so etwas erlebt man wohl nur einmal im Leben. Aber der Austausch zu anderen Schwangeren ist dennoch enorm wichtig für mich.

Geburtsvorbereitungskurs

Parallel zu meinem Geburtsvorbereitungskurs fing auch mein Yogakurs für Schwangere an. Komplettes Neuland für mich, denn Yoga hatte ich zuvor noch nie gemacht. Meine Erfahrungen damit erzähle ich dir gern in meinem nächsten Artikel.

Hast du auch einen Geburtsvorbereitungskurs besucht? Welche Erfahrungen hast du damit gemacht? Hast du auch so tolle Mädels kennenlernen dürfen wie ich? Mich würde es sehr interessieren, wie deine Meinung dazu ist.

Alles Liebe, deine Sandra

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Stella

    Liebe Sandra, ich freue mich sehr für dich, dass du so ein Glück mit deiner Hebamme und den anderen Schwangeren im Geburtsvorbereitungskurs hattest! Ich selbst habe ebenfalls einen Geburtsvorbereitungskurs besucht. Einer meine Beweggründe war, dass ich nicht viel Literatur gewälzt und mich in Foren und im Internet belesen habe, um mich nicht verrückt zu machen. Infos aus 1. Hand empfand ich einfach am besten :). Eine schöne Übersicht zum Mamawerden und über die Möglichkeiten als Schwangere und mit Kind hatte ich hier gefunden: https://mamawunderlich.de. Vielleicht ist das auch etwas für deine Leserinnen!

    1. sandrahaemmerling

      Liebe Stella, vielen Dank für deinen lieben Kommentar! Du hast absolut Recht, gerade in der Schwangerschaft wird man mit Informationen im Internet überhäuft und ggfs. auch verunsichert. Auf die Infos und Tipps einer Hebamme im Kurs kann man sich 100%ig verlassen und auch individuelle Ratschläge zur eigenen Schwangerschaft erhalten. Ich würde auch jederzeit wieder einen Kurs bei einer erneuten Schwangerschaft besuchen. Liebe Grüße Sandra

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