Urlaub in der Schwangerschaft – das letzte Mal zu zweit

Hallo meine Liebe,

ich finde, die Namenssuche für ein Baby ist ein großer und wichtiger Meilenstein in der Schwangerschaft. Ich hatte unglaublich viele Kriterien bzgl. des Namens und war sehr erleichtert, dass wir irgendwann einen Namen hatten, den wir beide lieben und den wir unserem Baby geben möchten. Den Artikel dazu findest du hier (*klick)*.

In diesem Beitrag soll es nun um unseren Urlaub in meiner Schwangerschaft gehen, den letzten Urlaub zu zweit. Eigentlich waren wir ja schon gar nicht mehr zu zweit. Der Muckel war ja in meinem Bauch immer mit dabei. Und aufgrund des wachsenden Bauchumfangs und die immer ausgeprägteren Bewegungen waren wir uns der Anwesenheit unseres Babys eigentlich immer bewusst.

Schwangerschaft Urlaub

Zwei Wochen Urlaub lagen vor uns

Es war April 2018. Wie eigentlich jedes Frühjahr ging es für zwei Wochen nach Korsika zu unserem Ferienhaus (*klick*). Der Garten und die Ferienwohnung für die Gästen mussten für die beginnende Saison fertiggemacht werden. Es ist wirklich beeindruckend, wie schnell alle Sträucher und Büsche unter der Mittelmeersonne wachsen. Auch wenn wir das meiste tatsächlich bis auf einen Meter zurückschneiden, stehen wir ein Jahr später wieder vor ca. 3 – 4 Meter hohen Oleanderbüschen und Pfeifenputzern.

Ich war sehr gespannt, wie die komplette Reise mit Baby im Bauch ablaufen würde. Die Anreise war nicht ganz unanstrengend, da wir mit dem Auto und der Fähre fahren mussten. Da wir immer einiges an Werkzeug oder Sachen für die Wohnung dabei haben, kommt der Flieger leider nicht in Frage, obwohl dies um einiges schneller und für mich entspannter wäre. Schifffahren ist nämlich absolut nicht mein Ding.

Reiseübelkeit was von kleinauf mein großes Problem

Eigentlich war früher das komplette Reisen nicht mein Fall. Als Kind haben meine Eltern mir im Auto bei längeren Fahrten standardmäßig einen kleinen Eimer in die Hand gedrückt. Fast jedes Mal kam dieser auch zum Einsatz. Noch heute kann ich kurvige Straßen auf dem Beifahrersitz nicht so gut ertragen, hinten im Auto ist beinahe vorprogrammiert, dass mir übel wird. Lesen beim Autofahren geht absolut gar nicht.

Auch beim Fliegen habe ich so meine Schwierigkeiten. Gerade bei Start und Landung merke ich, wie mein Körper arbeitet. Erhöhter Puls, schwitzen, schnellerer Atem, Übelkeit. Wobei ich die Landung um einiges unangenehmer finde wie den Start. Dieses langsame Sinken und das „Bremsen“ in der Luft fühlen sich für mich absolut ekelhaft an. Von Turbulenzen ganz zu Schweigen. Tatsächlich musste ich schon einige Male auf die kleinen Tüten aus der Sitztasche vor mir zurückgreifen. Absolut unangenehm und extrem peinlich!

Am Schlimmsten war es auf dem Schiff

Aber das Schifffahren ist und bleibt meine persönliche Nummer eins, was die Reiseübelkeit angeht. Ich bin sehr feinfühlig in Bezug auf das Schaukeln auf dem Wasser. Selbst wenn das Meer ruhig ist, merke ich die Bewegungen des Schiffes. Je unruhiger das Wasser ist, desto panischer werde ich. Ich habe immer eine Heidenangst davor, dass mir schlecht wird. Dementsprechend bin ich immer schon in keiner guten Verfassung, wenn wir mit dem Auto in den Schiffsbauch fahren.

Seekrankkeit Schwangerschaft

Natürlich nehme ich Tabletten gegen Reiseübelkeit, aber diese helfen auch nur bis zu einem gewissen Grad von Seegang. Entspannen kann ich absolut gar nicht, denn ich kann weder auf der Kabine im Bett etwas schlafen, noch gemütlich im Bordrestaurant etwas essen, geschweige denn es mir irgendwo gemütlich machen und ein Buch lesen. Meistens muss ich die komplette Fahrt an der Reling stehen und den Horizont beobachten. Nur so kann ich das Schaukeln halbwegs ertragen.

Dementsprechend hatte ich jetzt vor dem Urlaub während meiner Schwangerschaft noch mehr Bedenken, wie ich die Zeit auf dem Schiff wohl vertragen werde. Würde es noch schlimmer werden oder würde ich eventuell Glück haben und die Schwangerschaft lässt die Übelkeit nicht so sehr aufkommen?

To Do’s vor dem Urlaub

Vor unserem Urlaub hatte ich nochmal einen Kontrolltermin bzgl. meiner Schwangerschaft bei meinem Arzt. Das war mir ganz recht, denn ich wollte sein Ok, dass die lange Autofahrt und der Aufenthalt auf dem Schiff aus seiner Sicht unbedenklich waren. Beim Termin war ich bei 21+3, also in der 22. Schwangerschaftswoche. Gott sei Dank war alles unauffällig. Mein Arzt riet mir nur, auf der Fahrt viel zu trinken und mich in regelmäßigen Abständen zu bewegen. Eine Alternative wären Trombosestrümpfe. – Nein, danke! Wir halten regelmäßig an. Ich musste ja sowieso gefühlt ständig auf die Toilette.

Auch neu auf unsere To-Do-Liste für den Urlaub in meiner Schwangerschaft: Adresse und Kontaktdaten des nächsten Krankenhauses auf Korsika heraussuchen. Ich wollte für den Fall der Fälle vorbereitet sein und nicht vor Ort dann googeln müssen, wo wir würden hinfahren müssen. Zudem kommt es auf Korsika ab und an mal vor, dass man keinen Internetempfang hat. Das Risiko wollte ich nicht eingehen und habe mir entsprechend zu Hause noch alles rausgesucht. Irgendwie war das ein komisches Gefühl, aber ich wollte so gut wie möglich vorbereitet sein.

Also stand unserem Urlaub trotz der Schwangerschaft nichts im Wege. Gepackt haben wir wie immer, nur dass diesmal Umstandskleidung in meinen Koffer wanderte. Zudem habe ich zwei Dinge eingepackt, die es bisher in unserem Haushalt nicht gegeben hatte: mein Stillkissen (*klick*), das ich auf der Couch als Rückenstütze und zum Teil beim Schlafen gebraucht habe. Und die Spieluhr (*klick*) für unseren Muckel. Seit wir wussten, dass wir einen Jungen erwarten, ist eine Spieluhr in hellblau bei uns eingezogen. Jeden Abend vor dem Schlafengehen habe ich mir diese auf den Bauch gelegt und die Melodie spielen lassen. Daher musste diese natürlich unbedingt mit nach Korsika.

Los ging’s – das letzte Mal zu zweit

Wie immer sind wir abends losgefahren. Da wir aufgrund meiner Reiseübelkeit immer die kürzeste Fährverbindung von vier Stunden nehmen, müssen wir die Nacht durchfahren, da das Schiff meist morgens um 8 Uhr ablegt. Einerseits ist das ganz angenehm, da auf den Straßen weniger los ist, andererseits ist das Fahren bei Dunkelheit und entgegen dem gewohnten Schlafrhythmus relativ anstrengend.

Aber wir kamen ganz gut durch. Zunächst bin ich gefahren, da es anfangs noch ein wenig hell war, irgendwann hat mein Mann dann übernommen. Ich merkte aber relativ schnell, dass ich keine bequeme Haltung im Autositz fand. Ein zusätzliches Kissen im Rücken brachte etwas Linderung, aber wirklich gut saß ich nicht. Das machte alles ein wenig anstrengend. Bei den Pausen bin ich fleißig meine Runden ums Auto gelaufen, habe mich gedehnt und die Muskeln gelockert.

Ab auf’s Schiff

Mit ausreichend Puffer kamen wir dann am sehr frühen Morgen am Hafen an. Meist können wir dort dann den Sonnenaufgang beobachten. Auf dem Schiff angekommen, haben wir unsere Rucksäcke geschnappt und sind in Richtung unserer Kabine gelaufen. Auch wenn wir immer nur vier Stunden auf dem Schiff sind, buchen wir Kabine. Zum einen haben wir so eine eigene Toilette und die Möglichkeit zu duschen, zum anderen kann mein Mann sich ins Bett legen und schlafen. Auf der Insel haben wir nämlich auch immer noch eine zweistündige Fahrt vor uns.

Diesmal schien es der Wettergott gut mir zu meinen. Wir hatten strahlenden Sonnenschein und das Meer war schön ruhig und glatt. Aufgrund der Schwangerschaft wollte ich nur im Notfall meine Tabletten gegen die Übelkeit nehmen, auch wenn diese in der Schwangerschaft zulässig sind. Ich hatte zudem meine Akupressur-Armbänder (*klick*) dabei.

Von der Fahrt war ich diesmal kaputter als sonst, obwohl ich im Auto geschlafen hatte. Nachdem wir an Deck zugesehen hatte wie das Schiff abgelegt ist, meinte ich zu meinem Mann, dass ich es auch versuchen möchte, mich etwas hinzulegen. Das kommt wie gesagt nicht oft vor, dass ich mit auf die Kabine gehe, aber ich war so müde, dass es ein Versuch wert war. Und siehe da: ich habe tatsächlich geschlafen! Tief und fest, bis die Durchsage kam, dass wir langsam die Kabinen räumen sollten, da wir uns Korsika näherten. Wie erholsam das gewesen war!

Ankunft auf der Insel und am Haus

 Auf der Insel nahm dann alles seinen üblichen Lauf. Runter vom Schiff und ab Richtung Süden. Die warmen Pullover konnten wir nun ausziehen, denn tagsüber war auf Korsika im April durchaus schon Tshirt-Wetter. Kurz bevor wir am Haus ankamen haben wir im Supermarkt noch das nötigste für zwei Tage eingekauft und dann ging es endlich nach Hause. Es ist jedes Mal eine Erleichterung anzukommen, denn zwischen Abfahrt und Ankunft liegen meist doch 18 – 20 Stunden.

Urlaub Korsika Schwangerschaft

Es war also ca. 16 Uhr, als wir die Auffahrt entlangfuhren. Meist machen wir dann auch nur noch das nötigste: Auspacken, Betten beziehen, duschen, essen, schlafen gehen. So aus diesmal. Mein Mann war wie üblich und verständlicherweise von den vielen Autofahrstunden müde und ich war zusätzlich die Schwangerschaft erledigt.

Der Urlaub konnte beginnen

Am nächsten Morgen ging es mir allerdings gar nicht gut. Ich hatte rasende Kopfschmerzen und mir war übel. Höchstwahrscheinlich hatten sich meine Muskeln während der Autofahrt doch so verspannt, dass ich davon nun massive Kopfschmerzen bekommen hatte. Und diese schlugen mir auf den Magen. Gott sei Dank hatten wir eine Wärmflasche eingepackt. Die Wärme im Nacken und schlafen hilft mir doch am besten. Vor allem, da ich auch keine Schmerzmittel nehmen konnte. So war der erste Tag vom Urlaub in meiner Schwangerschaft für mich im Eimer. Gegen Spätnachmittag ging es dann ein wenig besser und wir sind noch zum Strand für einen kurzen Spaziergang gefahren.

Der restliche Urlaub war trotz Schwangerschaft ähnlich wie unsere bisherigen Aufenthalte dort auch. Aber irgendwie auch nicht. Der leckere korsische Wein blieb mir natürlich verwehrt und auch beim korsischen Rohschinken durfte ich diesmal nicht mitessen. Leider konnte mein Mann nicht drauf verzichten, sodass ich ihm jeden Tag dabei zusehen musste, wie er sich genüsslich über den Schinken hergemacht hat. Aber was tut man nicht alles für den Krümel in seinem Bauch?!

Bei der Gartenarbeit musste ich deutlich mehr Pausen als sonst machen. Aber das war ok, weil wir keinen Zeitdruck hatten. Auch habe ich nur die leichten Arbeiten verrichtet, alles andere hätte mein Kreislauf auch nicht mitgemacht.

Wir haben es uns schön gemacht

Wie bei jedem Aufenthalt auf der Insel waren wir auch in unserem liebsten Restaurant essen. Genau ein Jahr zuvor hatten wir dort das entscheidende Gespräch bzgl. unserem Kinderwunsch geführt (*klick*). Und jetzt saß ich hier mit dickem Bauch, fast im siebten Monat. Es war total schön, aber irgendwie auch surreal, was in diesem einen Jahr alles passiert war. Nächstes Jahr würden wir ggfs. mit unserem kleinen Baby hier sitzen.

Essengehen Schwangerschaft

Der Aufenthalt auf der Insel war wunderschön und trotz der Arbeit an Haus und Garten haben wir es sehr genossen. Unser letzter Aufenthalt zu zweit. Beim nächsten Mal würde alles anders werden. Würde es unserem kleinen Spatz dort gefallen? Wie würde die An- und Abreise mit Baby verlaufen? All das war noch so unendlich fern und dennoch gingen mir diese Gedanken im Kopf herum.

Hetzjagd zurück aufs Schiff

Die Tage vergingen schneller als wir schauen konnten und die Abfahrt rückte näher. Aus einem unerfindlichen Grund hatten wir uns total verrechnet, was die benötigte Zeit für die Strecke vom Haus zur Fähre anging. Reine Fahrzeit sind gute zwei Stunden und wir sind immer gern mindestens eine Stunde vor Abfahrt am Schiff. Dann noch etwas Puffer einkalkulieren. Diesmal fuhren wir jedoch keine Stunden vor Auslaufe der Fähre am Haus los.

Die Fahrt war furchtbar, ein richtiger Wettlauf gegen die Zeit. Ich war die ganze Fahrt über sehr angespannt und mein Puls war permanent erhöht. Meinem Mann hat es wohl ein wenig Spaß gemacht, gegen die Ankunftszeit auf dem Navi zu kämpfen. Ich stand vollkommen unter Strom und habe gebetet, dass wir das Schiff nicht verpassen.

Gerade so hatten wir es tatsächlich geschafft. Kaum waren wir auf dem Schiff, ging die Ladeklappe zu. Noch bevor wir das Parkdeck verlassen haben, hatte das Schiff bereits abgelegt. Eigentlich gar nicht gut für mich, da ich zu diesem Zeitpunkt am liebsten an Deck bin, um auch den Wellengang zu beobachten und mich auf die Situation einzustellen. Wir hatten jedoch wieder unglaubliches Glück und das Meer lag spiegelglatt vor uns.

Als Schwangere auf dem Schiff anmelden

Diesmal legte das Schiff um 14 Uhr. Mein Mann wollte zunächst etwas essen und sich dann auf de Kabine zurückziehen. Es war tatsächlich das erste Mal, dass ich mir auch vorstellen konnte, etwas zu essen. Also habe ich ein bisschen was mitgegessen. Als wir auf unsere Kabine wollten, sprach mich ein Crewmitarbeiter an, in welchem Monat meiner Schwangerschaft sei. Ganz stolz antwortete ich: Im siebten Monat! Er bat uns, nachdem wir unsere Sachen auf die Kabine gebracht hatten, uns an der Rezeption zu melden, um dort anzugeben, dass ich als Schwangere auf dem Schiff war.

Wir waren etwas verwirrt, sind dem Wunsch aber nachgekommen. Sicherheitshalber hatte ich meinen Mutterpass zur Rezeption mitgenommen. Dort musste ich ein Formular ausfüllen und einige Angaben zu meiner Person machen. Anschließend wurde ich nach einer Arztbescheinigung gefragt, dass ich als schifftauglich eingestuft bin. So etwas hatte ich nicht! Die Dame klärte uns auf, dass dies eigentlich ab dem siebten Monat Pflicht ist und die Fährgesellschaft sich absichern müsste, dass ich auch tatsächlich noch mit dem Schiff reisen dürfte. Tja, und nun? Das Schiff hatte den Hafen ja bereits verlassen.

Ich sprach mit der Dame, dass ich ja direkt vor unserem Urlaub beim Arzt war und ich mich bei ihm erkundigt hatte, ob er die Reise kritisch sieht. Glücklicherweise war im Mutterpass ja alles genau mit Datum notiert. Schlussendlich war es dann ok für die Dame am Empfang und wir konnten auf die Kabine gehen. Genau wie auf der Hinfahrt hatte ich mich tatsächlich soweit entspannen können, dass ich auch nochmal schlafen konnte, bevor wir die lange Fahrt von 850 Kilometern vom Hafen in Italien nach Hause angetreten sind.

Wieder zu Hause

Damit war unser letzter Urlaub zu zweit vorbei und es ging mit großen Schritten auf das letzte Trimestermeiner Schwangerschaft zu. Nur noch zwei Monate zu arbeiten und dennoch einige Urlaubstage, die aufgebraucht werden müssen. So viel noch zu erledigen und dennoch erschien mir die Geburt meilenweit entfernt. In meinem nächsten Artikel möchte ich dir von meinen Erfahrungen mit dem Geburtsvorbereitungskurs erzählen, den ich besucht habe.

Hast du mit deinem Partner auch nochmals einen Urlaub in der Schwangerschaft zu zweit eingeplant? Was war euer Reiseziel? Erzähl mir gern in den Kommentaren davon!

Alles Liebe, deine Sandra

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Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Jana Fischer

    Mein Freund und ich haben jetzt nochmal 3Wochen Urlaub. Aufgrund der aktuellen Situation ist eine weitere Reise kurzfristig leider nicht möglich aber wir sind jede Woche davon für einige Tage an zu Besuch bei Freunden die weiter weg wohnen und die wir schon seit einigen Monaten nicht mehr gesehen haben. Und auch an einem Tripp in den Schwarzwald sind wir ganz für uns. Ich freue mich schon riesig darauf. Ich bin ab heute in der 14. SSW und denke das es an diesem Punkt am Besten ist unterwegs zu sein.

    Dein Blog Eintrag hat mir sehr gut gefallen es hat richtig Spaß gemacht ihn zu lesen und freue mich auf weitere.

    Liebe Grüße,
    Jana

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