Hallo meine Liebe,
plötzlich hielt ich einen positiven Schwangerschaftstest in meinen Händen! In meinem letzten Bericht (*klick*) habe ich dir erzählt, wie mein Weg dorthin war. In diesem Blogartikel soll es darum gehen, wie ich meinem Mann die frohe Botschaft von den beiden rosa Streifen mitgeteilt habe.
Der erste Schock
Ich stand tatsächlich erstmal ein bisschen unter Schock. Ich konnte es gar nicht glauben, dass dort auf dem Test wirklich ein zweiter Streifen sichtbar wurde. Noch nicht voll angeschlagen. Aber doch deutlich sichtbar, ohne rätseln zu müssen, ob das jetzt nun eine Linie war oder nicht.
Komisch, man fiebert auf eine Schwangerschaft hin und dann hält man den positiven Test in den Händen und sagt sich permanent: das kann nicht sein. Ich weiß nicht, wie lange ich auf der Toilette stand und die beiden Linien angeschaut habe. Ganz so, als wollte ich sichergehen, dass der zarte rosa Streifen nicht gleich wieder verschwindet. Es muss eine ganze Weile gewesen sein. Auch mein Herzschlag wollte sich zunächst nicht beruhigen.
Der Versuch, zur Routine überzugehen
Aber ich konnte ja nicht den ganzen Tag hier stehen und auf das Stück Plastik in meinen Händen starren. Es war Freitag und ich musste arbeiten. Also versuche ich zur Morgenroutine überzugehen. Erstmal Kaffee machen, dann ab ins Bad. Wie einen kostbaren Schatz habe ich den positiven Test mit mir herumgetragen und gefühlt jede Minute wieder drauf geschaut. Bei jedem Mal waren die beiden Streifen nach wie vor da.
Irgendwie habe ich es geschafft, mich wie jeden Morgen fertig zu machen. Ich sah eigentlich aus wie immer, wenn ich zur Arbeit gehe. Ordentlich angezogen, geschminkt, die Haare zurecht gemacht. Äußerlich war kein Unterschied festzustellen. Dabei war ich mir sicher, dass die Kollegen im Büro es mir ansehen mussten. Ich fühlte mich, als hätte ich ein Schild auf der Stirn, auf dem steht: ich bin schwanger.
Allein diesen Satz zu denken war zunächst einmal total komisch. Ich bin schwanger. Das konnte ich jetzt tatsächlich von mir sagen. Wie alles Neue fühlt es sich merkwürdig an. Ich kam mir anfangs auch komisch vor, meinen Mann „meinen Mann“ zu nennen, nachdem wir geheiratet haben. Da war er knapp acht Jahre mein Freund und nun mein Mann. Aber ich habe mich dran gewöhnt und irgendwann war es normal. So würde es ja bestimmt diesmal auch sein.
Mein kleines Geheimnis
Mittlerweile war es fast halb sieben. Meine Zeit, um an die Arbeit zu fahren. Problem: mein Mann schlief noch. Aber ich konnte doch nicht an die Arbeit fahren, ohne es ihm zu sagen oder? Andererseits, ihn wecken, es ihm sagen und dann direkt an die Arbeit fahren war auch nicht so schön. Aber ich musste los. Mein Chef hatte relativ früh einen Termin und den musste ich noch vorbereiten. Also entschied ich mich, dass der zweite rosa Streifen erstmal mein kleines Geheimnis bleibt. Es kam für mich natürlich auch nicht in Frage, es meinem Mann später per Telefon, Email oder WhatsApp zu sagen. Dann musste es eben bis Feierabend warten.
Den Test habe ich in meine Handtasche gepackt und mitgenommen. Ich konnte es immer noch nicht so recht glauben, daher wollte ich die Möglichkeit haben, tagsüber ab und an heimlich drauf schauen zu können.
Theoretisch ein ganz normaler Arbeitstag
Ich bin an die Arbeit gefahren wie jeden Tag. Mit meinem Auto, dieselbe Strecke wie immer, wie ich es seit Jahren mache. Und doch war alles anders. Dieser kleine zweite Streifen hatte meine Welt jetzt schon komplett auf den Kopf gestellt, dabei ist noch gar nicht viel passiert.
An der Arbeit angekommen habe ich erstmal die übliche Routine gemacht. Büro aufschließen (ich war immer die erste), PC hochfahren, Büro vom Chef aufschließen und kurz auf Ordnung kontrollieren, lüften, erste Mails checken. Dann musste ich erstmal wieder kurz in meine Handtasche linsen, ob der Test mit den zwei Streifen noch da war. War er und beide Linien auch. Wow.
Es hatte ja einen bestimmten Grund, warum ich den Schwangerschaftstest genau an diesem Freitagmorgen machen wollte und nicht am Samstag mit meinem Mann gemeinsam. Nicht nur, dass ich eine gewisse Weile schauen wollte, ob die Ovulationstests tatsächlich so extrem positiv bleiben. Sondern auch, weil ich an einem Freitag noch meinen Frauenarzt anrufen konnte, an einem Samstag nicht. Somit konnte ich an diesem Tag direkt einen Termin vereinbaren und musste nicht bis Montag warten.
Es ging schließlich mit großen Schritten auf Weihnachten zu, nur noch eine Woche arbeiten. Ich wollte definitiv vor Weihnachten noch einen Termin bei meinem Arzt. Glücklicherweise konnte ich bereits um 07:30 Uhr in der Praxis anrufen. Denn um diese Uhrzeit bin ich meistens noch allein im Büro. Trotzdem ging ich in das kleine Besprechungszimmer direkt neben meinem Schreibtisch und machte die Tür zu. Sicher ist sicher. Ich hatte dennoch Panik, dass man mich durch die geschlossene Tür verstehen konnte. Paranoid, wie immer.
Anruf beim Frauenarzt
Also rief ich in der Praxis an und musste auch nicht allzu lang in der Warteschleife bleiben. Die nette Dame am Telefon fragte, was ich wünsche. Jetzt konnte ich es das erste Mal laut aussprechen. Ich habe einen positiven Schwangerschaftstest und hätte gern einen Termin bei meinem Arzt. Das fühlt sich nochmal ganz anders an, als den Satz nur im Kopf zu haben. Aber statt mir direkt einen Termin vorzuschlagen, wollte sie erstmal wissen, seit wann ich überfällig bin. Kriegt man denn nicht direkt einen Termin, sobald man positiv getestet hat?
Ich erzählte ihr also kurz, dass ich schon seit ca. zwei Wochen überfällig bin und ich gern noch vor Weihnachten einen Termin hätte. Das schien sie zu überzeugen und ich bekam einen Termin für die folgende Woche Freitag Vormittag. Perfekt, da hatte ich bereits frei. Vielleicht konnte mein Mann sich den Tag auch noch freinehmen und mich begleiten.
So, das wäre also erledigt. Als ich wieder an meinem Schreibtisch saß, war ich immer noch allein im Büro. Also wieder vollkommen umsonst panisch gewesen. Jetzt musste ich mich aber erstmal auf die Arbeit konzentrieren. Was mir mehr oder minder gelungen ist. Gedanklich wanderte ich doch immer wieder zu meinem Bauch und zu dem Test mit den zwei Streifen in meiner Handtasche.
Schwangerschafts-App
In einer kurzen Pause am Vormittag habe ich mir dann erstmal eine Schwangerschafts-App runtergeladen. Was für ein schönes Gefühl, so etwas nun ganz offiziell und legitim tun zu dürfen. In Gedanken habe ich mir auch immer wieder diesen Satz gesagt: ich bin schwanger. Das komische Gefühl vom Morgen bei diesen Worten war zwar noch nicht ganz weg, aber mittlerweile machte sich eine riesengroße Freude in mir breit. Es hatte also doch geklappt und wir bekommen ein Baby!
Die App hat mir dann zunächst mal den voraussichtlichen Geburtstermin errechnet. Oh wie schön, der 09.08.18. Laut der App war ich also in der 7. SSW und mein Baby so groß wie eine Linse. Wow, d.h. man konnte es ja theoretisch schon mit bloßem Auge sehen. Irgendwie überwältigend.
Ganz langsam kam mir auch eine Idee, wie ich meinem Mann mitteilen wollte, dass ich schwanger war. Ich überrasche Menschen leidenschaftlich gern. Wenn es irgendwie möglich ist, mache ich aus fast allem eine Überraschung. Da habe ich wirklich eine kleine Macke. Aber ich liebe es und hoffe immer, dass derjenige sich genauso freut wie ich. Allzu viel konnte ich natürlich in der kurzen Zeit bis zum Abend nicht vorbereiten. Aber es einfach so sagen oder ihm den Test unter die Nase halten wollte ich auch nicht.
Irgendwie habe ich den Arbeitstag dann auch hinter mich gebracht. Allerdings nicht ohne gefühlt 384-mal in meine Handtasche zu schauen, ob noch alles beim alten war. Gott sei Dank war Freitag, da kann man immer ein bisschen eher gehen als an den anderen Tagen.
Erstmal noch Alltag bewältigen
Dann stand aber erstmal unser übliches Freitagnachmittag-Programm an: einkaufen. Lästig, aber notwendig. Schließlich muss man ja etwas essen. Ich habe beschlossen, es meinem Mann danach zu erzählen, wenn alles erledigt war und wir gemütlich ins Wochenende starten konnten.
Während wir also zum Supermarkt unterwegs waren, kündigte sich meine Mama an, kurz bei uns vorbeischauen zu wollen. Ok, kein Problem. Auf die Stunde mehr oder weniger kam es auch nicht an. Aber so langsam wurde ich kribbelig und wollte mein süßes kleines Geheimnis endlich mit meinem Mann teilen.
Übrigens hatte man mir bis dato wohl nicht angesehen, dass mein Leben an diesem Morgen etwas aus den Fugen geraten ist. Weder meine Kollegen noch mein Mann hatten mich angesprochen, ob alles mit mir in Ordnung wäre. Also hatte ich wohl doch kein Schild auf der Stirn.
Die Stunde der Wahrheit
Dann rückte die Stunde der Wahrheit langsam näher. Der Einkauf war erledigt und ausgepackt, meine Mama war da und hat sich bereits wieder verabschiedet. Mein Herzklopfen vom Morgen und auch die zittrigen Finger kamen langsam wieder. Oh mein Gott, war ich aufgeregt.
Mein Mann hat allerdings die Angewohnheit, sich nach der Arbeit gerne etwas auf die Couch zu legen und zu schlafen. Das kann um 16 oder um 19 Uhr sein, egal. Dass er dann abends nicht richtig müde ist, um zu einer anständigen Zeit ins Bett zu gehen, ignoriert er gern. Aber er ist selber groß und muss das für sich wissen. Ich habe aufgehört, dazu etwas zu sagen.
Maus, ich leg mich ein bisschen auf die Couch bis es Abendessen gibt. – NEIN! Ich muss dir was zeigen! – Was denn? Hat das nicht bis später Zeit? – NEIN!
Also, dann war jetzt der Zeitpunkt gekommen. Ich ging in die Küche an unseren Vorratsschrank, holte ein Glas heraus, holte etwas raus, packte das Glas wieder weg und ging zurück ins Wohnzimmer. Mein Mann saß auf der Couch und schaut mich an. Ich setzte mich zu ihm und hielt ihm meine offene Hand hin.
Schatz, weiß du, was das ist? – Eine Tablette? – Nein. Das ist eine Linse. – Aha, und? – Schatz, so groß ist unser Baby gerade.
Schweigen. Ungläubiger Blick. Immer noch Schweigen.
Echt jetzt? – Ja, ich denke schon. – Wow.
Überglücklich
Wir sind uns in die Arme gefallen und haben uns geküsst. Nach ein paar Minuten bin ich aufgesprungen und habe den Schwangerschaftstest aus meiner Tasche geholt und ihn meinem Mann gezeigt. Beide Streifen waren immer noch da. Den restlichen Abend verbrachten wir gemütlich auf der Couch, blätterten in meinem Schwangerschaftsratgeber (*klick*), unterhielten uns über die nun vor uns liegende Zeit und schauten immer wieder auf den positiven Test.
Wie hast du deinem Mann von deiner Schwangerschaft erzählt? Oder habt ihr den Test zusammen gemacht? Ich bin gespannt, was du erzählst.
In meinem nächsten Artikel (*klick*) möchte ich dir von den ersten beiden Frauenarzt-Besuchen erzählen. Es würde mich freuen, wenn du vorbeischaust.
Alles Liebe, deine Sandra
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