Hallo meine Liebe,
letztes Mal habe ich dir erzählt, wie wir die frohe Nachricht über meine Schwangerschaft (*klick*) in der Familie und bei Freunden verkündet haben. Jetzt möchte ich berichten, wie es mir generell im ersten Trimester der Schwangerschaft ging.
Keine Schwangerschaftssymptome
Letztendlich hatte ich in der ersten Zeit bis auf das Ausbleiben meiner Periode so gut wie gar keine Symptome. Ich hatte weder Brustspannen und noch war mir übel. Vielleicht war ich etwas müder als sonst, aber auch das war nicht ganz so massiv ausgeprägt wie ich gedacht hätte. Alles in allem ging es mir also wie vorher auch.
Dafür hätte ich ja eigentlich dankbar sein können. Denn manche Frauen leiden in den ersten Wochen immens unter ihrer Schwangerschaft. Dauerübelkeit, Kreislaufprobleme, Kraftlosigkeit. Einige können ja kaum mehr am normalen Leben teilnehmen und das wünscht man ja keiner Frau. Die Freude über das wachsende Leben in seinem Bauch wird dadurch bestimmt im ein oder anderen Moment etwas überlagert.
Das Problem bei mir jedoch ist, dass ich mir einfach über alles und jeden viel zu viele Gedanke machen. Natürlich auch jetzt über mein Baby, ob noch alles in Ordnung ist. Man hat ja noch keinen Babybauch, man spürt das Baby noch nicht. Man muss sich also einfach darauf verlassen, dass alles noch ok ist, bis der Arzt es beim nächsten Termin hoffentlich bestätigt. Also hieß es von Termin zu Termin zittern.
Die große Angst, das Baby wieder zu verlieren
Natürlich hatte ich große Angst, dass das Baby nicht bei mir bleibt. Das Risiko ist in den ersten Wochen einfach noch am größten. Manchmal hat ein Abgang ja auch damit zu tun, dass das Kleine sich nicht lebensfähig oder genetisch verändert entwickelt hat. Dann ist es ja unter Umständen gut, wenn Mutter Natur so früh eingreift und das selbst regelt.
Doch trotzdem hatte ich mein Baby ja bereits gesehen und gehört. Ich habe die krasse Entwicklung innerhalb einer Woche bei den beiden Arztterminen (*klick*) auf dem Bildschirm gesehen. Ich habe zwei Ultraschallbilder von meinem Baby und meinen Mutterpass (*klick*) erhalten. Ich habe sein Herz schlagen gesehen und es gehört. Da konnte ich mir einfach nicht vorstellen, dass es plötzlich wieder weg sein sollte. Es gehörte nach dieser kurzen Zeit einfach schon zu mir.
Es ist unbeschreiblich, was diese wenigen Wochen der Schwangerschaft in den werdenden Eltern auslösen. Wenige Wochen, die ggfs. ein über viele Jahre geführtes Zusammenleben plötzlich nicht mehr als ausreichend erscheinen lassen. Ich bin eben ein Mensch, der viel nachdenkt und sich vieles ausmalt, positives sowie negatives. Doch in dieser Zeit war es noch viel extremer.
Mein Mann war da ganz anders und hat sehr positiv gedacht. Nicht, dass es ihm egal gewesen wäre, wenn etwas mit dem Baby passiert wäre. Aber er hat da einfach mehr Vertrauen gehabt, dass alles gut läuft und wir uns keine Sorgen machen müssen. Er hat mich oft beruhigt und das hat mir sehr geholfen.
Dann doch die ersten Symptome
Es ging mir also in den ersten Wochen sehr gut. Alles war wie immer. Dann kam der Jahreswechsel. Ich war zu diesem Zeitpunkt in der 7. SSW. Es fing damit an, dass ich merkte, dass ich mehr Pausen brauchte. Ich war schneller müde. Wocheneinkauf erledigen und danach direkt in der Wohnung klar Schiff machen? Nein! Ich musste mich dann erstmal ausruhen.
Mein Mann und ich hatten in der ersten Januarwoche noch frei und wir nutzten bereits die Gelegenheit, das Büro auszumisten, da in absehbarer Zeit hier das Kinderzimmer entstehen sollte. Ich hing jedoch etwas in den Seilen. Es fühlte sich fast so an, als hätte ich an Silvester zu viel getrunken. Ich verbrachte viel Zeit auf der Couch und fing zu diesem Zeitpunkt an, auf YouTube Videos über Schwangerschaftsupdates zu schauen.
Mir war so schlecht!
An einem Tag wurde es ganz schlimm bei mir. Ich merkte, dass ich permanent ein flaues Gefühl im Magen hatte. Hunger hatte ich keinen, aber mit einem ganz leeren Magen wird es ja auch nicht besser. Zudem musste das Baby ja auch versorgt werden. Aber es wurde über den Tag nicht besser, eher schlechter. Am frühen Nachmittag fing es an, dass ich fluchtartig die Toilette aufsuchen musste. Danach war es besser und ich dachte, ich könnte nun mal eine Kleinigkeit essen. Habe ich dann auch, es blieb aber nicht lang bei mir.
Dieses Spiel zog sich bis in den Abend. Alle 20-30 Minuten. Es blieb nichts bei mir. Weder Wasser, noch Tee, vom Essen ganz abgesehen. Doch jedes Mal hatte ich das Gefühl, mir ging es besser und ich verspürte etwas Appetit. Das erwies sich jedoch immer als Trugschluss. Und eines habe ich gelernt: ich werde in so einer Situation NIE wieder Salzstangen essen. Das war mit Abstand das schlimmste. Ich dachte, ich ersticke.
Sollen wir zum Arzt fahren?
Es wurde immer später am Abend und Besserung war nicht in Sicht. Mittlerweile plagten mich auch wahnsinnige Kopfschmerzen. Im Bett dämmerte ich immer wieder weg, bis ich das nächste Mal rennen musste. Mein Mann versuchte zu helfen, wo er nur konnte. Als es gegen Mitternacht immer noch andauerte, dass ich alle 20 Minuten zur Toilette musste, schlug er vor, zum Arzt zu fahren. Er mache sich Sorgen. Ich würde ja nun seit fast 12 Stunden keine Flüssigkeit in mir behalten. Ob das nicht auch Auswirkungen auf das Baby hätte.
Ich konnte mich erst nicht dazu aufraffen. Ich wollte eigentlich einfach nur in meinem Bett liegen und schlafen. Das war zu dem Zeitpunkt mein sehnlichster Wunsch. Dass endlich das Spucken aufhört und die Kopfschmerzen nachlassen. Ich habe aber eingesehen, dass es so nicht weitergehen konnte. Ich schaffte es irgendwie, mich anzuziehen. Dann warteten wir ab, bis ich das nächste Mal zur Toilette musste und fuhren dann direkt los.
In der Notfallklinik
In der Notfallklinik angekommen, wurde mir direkt wieder schlecht. Ich fühlte mich einfach nur furchtbar. Zum Glück waren wir die einzigen Patienten in der Praxis und mein Mann übernahm das Reden. Ich war einfach nur erschöpft, kraftlos, hatte wahnsinnige Kopfschmerzen und mir war schlecht. Kurz darauf kam der Arzt und untersuchte mich. Akut konnte er nichts feststellen, was der genaue Auslöser für meine Übelkeit war. Er wollte es auch nicht zwingend auf die Schwangerschaft zurückführen.
Ich sollte erstmal eine Infusion bekommen, um meinem Körper wieder Flüssigkeit zuzuführen. Gleichzeitig war ein Mittel gegen meine Kopfschmerzen darin. Ich muss dazusagen, ich hasse Nadeln! Blut abnehmen, impfen, alles extrem furchtbar für mich. Die Infusion ist nochmal eine Spur schlimmer. Das dauerte ja insgesamt locker 30 Minuten. Ich lag also vollkommen verkrampft da, zitterte am ganzen Körper und wollte einfach nur, dass es vorbei ist.
Mein Mann versuchte mich abzulenken, aber das konnte ich zu diesem Zeitpunkt gar nicht brauchen. Also schwiegen wir. Ich lag mit geschlossenen Augen da, spürte die kalte Flüssigkeit der Infusion und fragte ab und an, wie viel Zeit vergangen war. Ich wollte nur noch in mein Bett. Nach einer Weile spürte ich eine minimale Besserung der Kopfschmerzen, aber gut ging es mir immer noch nicht.
Nach Hause und nur noch ins Bett
Endlich war die Infusion durchgelaufen und der Arzt kam nochmal. Er sagte, wenn es mir am nächsten Morgen immer noch nicht besser gehe, sollte ich zu meinem Frauenarzt. Dann durften wir gehen und wir fuhren nach Hause. Mittlerweile war es ca. zwei Uhr nachts. Ungefähr 200 Meter vor unserem Haus wurde mir wieder schlecht. Mein Mann ließ mich raus und ich sagte, er solle das Auto am Haus parken. Ich wollte das kleine Stück zu Fuß laufen, um ein wenig frische Luft zu bekommen. Er kam mir dann aber natürlich entgegen.
Danach wurde es besser. Ich ging schnurstracks ins Bett und schlief auch sofort ein. Die Kopfschmerzen waren nur noch leicht spürbar und mein Magen war erstmal stabil. Gott sei Dank. Am nächsten Tag war ich zwar noch kraftlos, aber es ging mir besser. Das wenige Essen blieb, wo es sein sollte.
Übelkeit im Büro?
Unser Urlaub näherte sich dem Ende und ich hatte echte Panik, dass mir an der Arbeit auch so schlimm schlecht werden würde. Dass ich fluchtartig aufspringen musste und zur Toilette rennen musste. Am besten noch, wenn ich gerade mit meinem Chef einen Termin hatte.
Zum Glück passierte nichts dergleichen. Manchmal war mir zwar etwas flau im Magen, aber ich hatte mir nun einen kleinen Vorrat an gesunden Snacks in meine Schreibtischschublade gelegt, sodass ich immer eine Kleinigkeit essen konnte. Vorwiegend lagen dort zuckerfreie Müsliriegel und Mischungen aus verschiedenen Nüssen und getrocknetem Obst.
Es blieb bei diesem einen Vorfall mit der extremen Übelkeit. Auch sonst war ich nahezu symptomfrei. Irgendwann Anfang Januar fing es jedoch an, dass ich plötzlich keinen Frischkäse mehr essen konnte. Mir blieb der Bissen förmlich im Hals stecken und ich konnte es nicht runterschlucken. Dabei habe ich Frischkäse bisher immer geliebt. Aber die Konsistenz konnte ich zu diesem Zeitpunkt absolut nicht ertragen.
Gelüste auf Saures und morgentlicher Hunger
Neu war auch meine plötzliche Lust auf Saures. Ich habe mich beim Einkaufen mit Grapefruitsaft eingedeckt und diesen als Schorle getrunken. Ich konnte gar nicht genug davon bekommen. Obwohl ich auch eher der Typ Schokolade bin, mussten es plötzlich auch saure Gummibärchen sein. Und zwar am liebsten so sauer, wie nur irgendwie möglich. Dabei hatte ich zuvor so gut wie nie irgendwelche Gummisüßwaren gegessen. Dazu gesellt hat sich noch die Lust auf Lakritz. Habe ich auch schon Jahre nicht mehr gegessen, aber zu diesem Zeitpunkt fand ich es wieder wahnsinnig lecker.
Was mir mit zunehmenden Wochen allerdings schwerer fiel, war morgens nüchtern zu bleiben. Bei mir wurde eine minimale Schilddrüsenunterfunktion festgestellt, weshalb ich morgens direkt eine Tablette auf nüchternem Magen nehmen musste. Anschließend sollte ich mindestens dreißig Minuten nichts zu mir nehmen. Anfangs ging das noch ganz gut. Gegessen habe ich eigentlich immer erst auf der Arbeit etwas. Aber nach und nach wurde das immer schwerer und ich habe die Minuten gezählt, bis ich endlich was essen konnte. Manchmal war mir schon richtig schlecht.
Der Arzttermin Ende des ersten Trimesters
Ich fieberte immer noch den Arztterminen entgegen. Mehr und mehr überwog aber die Vorfreude, mein kleines Baby auf dem Ultraschallmonitor zu sehen, als die Angst, ob es überhaupt noch da war. Anfang Februar war ich in der 12. SSW und auch hier war nochmals ein Arzttermin angesetzt. Das war vom Zeitpunkt her perfekt. So konnten wir hier nochmal schauen, ob alles gut war und dann Freunde und Arbeitgeber informieren.
Bei diesem Termin hatte ich ja auch mein absolutes Lieblingsbild vom Ultraschall erhalten. Mein Baby war im Profil zu sehen und auf dem Monitor hat es eifrig gezappelt und mit den Ärmchen und Beinchen gestrampelt. Ich habe mir auch eingebildet, dass es mir zugewunken hat. Auf dem Ultraschallausdruck hat man dann richtig schön ein Ärmchen mit kleinen Fingerchen und ein Beinchen mit dem Fuß gesehen. Wie ein richtiges Menschlein sah mein Baby schon aus. Ich liebe dieses Bild bis heute.
So endete das erste Trimester. Ganz ganz langsam fing auch der Bauch an zu wachsen. Ich fühlte mich gut und freute mich wahnsinnig auf die Zeit, die nun vor mir und meinem Mann lag. Es war uns teilweise immer noch unbegreiflich, dass da tatsächlich ein Baby in meinem Bauch war. Dass wir dieses Baby im August 2018 tatsächlich in den Armen halten durften. Dass wir es mit nach Hause nehmen durften. Dass wir die Verantwortung für einen winzig kleinen Mensch haben werden. Aber so war es.
Wie hast du das erste Trimester deiner Schwangerschaft erlebt? Ging es dir gut oder musstest du leiden? Erzähl mir gern davon, ich bin sehr gespannt.
Im nächsten Artikel soll es um das Thema Hebamme (*klick*) gehen. Braucht man eine, wo findet man sie, bekommt man überhaupt eine? Ich erzähle dir von meinen Gedanken und Erfahrungen dazu. Ich würde mich sehr freuen, wenn du vorbeischaust.
Alles Liebe, deine Sandra
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